2025-08-05
https://www.spiegel.de/wirtschaft/plastikverschmutzung-staaten-verhandeln-ueber-strengere-regeln-a-5b1a191b-c96a-45a6-8e36-e6563182ea5f
HaiPress
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Citarum Fluss in Indonesien mit Plastikmüll: Letzter Versuch,eine Einigung zu schaffen
Foto: Algi Febri Sugita / ZUMA Press Wire / dpa
In Genf beginnen die Verhandlungen,damit sich die Weltgemeinschaft auf ein international verbindliches Abkommen zur Reduzierung der Plastikverschmutzung einigt. Die Gespräche gelten als letzter Versuch,eine Übereinkunft zu treffen. Bis zum 14. August sprechen dazu Vertreter von mehr als 160 Staaten miteinander.
Das neue Vertragswerk soll die Produktion,das Design und die Entsorgung von Plastik behandeln. Konkret soll weniger Plastik produziert werden,Produkte sollen möglichst mehrfach verwendet und recycelt werden können. Was übrig bleibt,soll umweltschonend entsorgt werden. Jedoch ist der Weg,diese Ziele zu erreichen,umstritten. »Es ist Zeit für Mut,nicht Kompromisse«,sagt Florian Titze vom WWF. »Ein Abkommen auf kleinstem gemeinsamen Nenner wird die Plastikkrise nicht lösen.«
Die Europäische Union (EU) gilt in vielerlei Hinsicht als Vorreiter,etwa mit dem Verbot von Einwegplastik wie Strohhalmen und Plastikbesteck. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich,dass weltweit so strikte Standards erreicht werden.
Mehr als 100 Länder,darunter Antigua und Barbuda sowie Vanuatu,sprechen sich für ein striktes UN-Plastikabkommen mit klaren Vorgaben zur Begrenzung der Produktion aus. Neben der EU zählen auch viele afrikanische,asiatische und lateinamerikanische Staaten zu dieser Gruppe. Diese Staaten repräsentieren jedoch nur rund 30 Prozent des globalen Marktanteils und etwa ein Viertel der Weltbevölkerung.
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Im Falle einer Einigung soll das Abkommen kommendes Jahr unterzeichnet werden. Weltweit wurden nach Schätzungen des UN-Umweltprogramms (Unep) 2024 500 Millionen Tonnen Plastik hergestellt,von denen fast 400 Millionen als Abfall übrig bleiben. Ohne ein Abkommen könnte sich bis 2060 die Abfallmenge verdreifachen,warnt Unep.
tsc/dpa/AFP